Autogenes Training erfahren
Möchten Sie Autogenes Training selber erfahren?
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten. Die Erste wird "Autogenes
Training: Untestufe" genannt (hier in Kurzform als"A" bezeichnet) und die
Zweite "Autogenes Training: Oberstufe" (hier in Kurzform als"B" bezeichnet).
Bei "A" werden Sie fachkundig in die Form des Autogenen Trainings
eingeführt. Ziel ist es, sich selbst in eine möglichst tiefe Entspannung
versetzen zu können. Dies ist eine starke Ressource für den Alltag.
Bei "B" sind die Möglichkeiten vielfältiger und gehen zudem auf
wesentlich ältere Wurzeln zurück. "B" mag ihren Ursprung im so genannten
Tempelschlaf im alten Ägypten haben. Für den Kulturraum des Abendlandes wird
sie erst ab dem 18. Jahrhundert bewusst angewandt, indem sie sich von ihrem
mythisch-religiösen Hintergrund zu lösen begann. Federführend in diesem
Prozess waren drei katholische Priester. Johann Joseph Gassner (1727-1779),
Maximilian Hell SJ (1720-1792) und José Custodio de Faria (1755-1819).
Gassner war Exorzist, Hell Astronom und de Faria portugiesischer
Wanderpriester.
Etymologisch geht "B" auf Hypnos, den "Gott des Schlafes" in der
griechischen Mythologie, zurück. Der Begriff ist somit recht irreführend,
denn es geht nicht um Schlaf, sondern ein durch Begleitung herbeigeführten
tieferen Zuistand des Autogenen Trainings "A".
Viel einfacher, zu sagen, was "B" ist, ist es, zu sagen, was es nicht
ist. Es ist weder Bewusstlosigkeit noch schlaf und schon gar nicht
Machtlosigkeit.
Es ist ein Entspannungszustand - oder ein intensiver Erregungszustand -, ein
veränderter Bewusstseinszustand, ein alltäglich vorkommender Zustand, ein
Zustand fokussierter Konzentration auf eine Sache, ein Zustand, in dem das
Unterbewusstsein erhöht ansprechbar ist, ein zustand, in dem geistige
"Programme" verändert werden können, ein Zustand, in dem bei entsprechender
Suggestion hypnotische Phänomene auftreten können.
Jeder Entspannungszustand und jeder erhöhte Erregungszustand bewirken,
unabhängig von ihrer Intensität, eine Fokussierung des Bewusstseinsfeldes,
eine Veränderung der Körperfunktionen - Puls, Atmung, Hautwiderstand,
Muskeltonus - und eine erhöhte Suggestibilität. Dieser Zustand wird
hypnotischer Zustand oder Trance genannt. Er tritt wie bei Autogenem
Training sowie jeglicher Form von Meditation oder Visualisierung ein.
Führt "A" nach angeleitetem Training zu Zuständen deer Entspannung, so
geht "B" unter steter Anleitung weit darüer hinaus. Die Entspannung wird
soweit vertieft, dass es möglich wird Verhaltensmuster zu ergründen und
gegebenenfalls unter Anleitung sogar zu verändern. Dies geschieht nie gegen
den Willen der eigenen Person, sondern stets in vorheriger Absprache. |